Torotoro

​Der Rückweg vom Pantanal ging dank Nachtbus deutlich schneller als der Hinweg im Orientel Express. Allerdings sind die schreienden Kinder und Marktfrauen, die nachts um 3 Uhr den schlafenden Passagieren etwas andrehen möchten, schon etwas gewöhnungsbedürftig... 

Von Santa Cruz aus geht es wieder an derselben korrupten Polizeistation vorbei, die uns zuvor abgezockt hat. Die Polizisten waren sehr freundlich aber bestimmt und haben uns ein Papier angedreht, dass kein Mensch braucht. Die Einheimischen wissen schon Bescheid: 

Pro Stempel 2 Bolivianos, die dann in einem Schlitz im Tisch verschwinden...für Gringos 50... Wir lernen aber auch dazu. Ebenso freundlich und bestimmt haben wir auf dem Rückweg nichts mehr bezahlt.... Fuckers! 

Unser nächstes Ziel heißt Torotoro. Ein kleines aber feines Naturreservat. Die Fahrt dahin dauerte dank einer 150 km langen Baustelle, jeder Menge Kurven und schlechten Straßen ganze zwei Tage. Insbesondere Charlie und Sarah, die hinten in Honzas Bus auf der Toilette trampen, leiden besonders. 

Für alle Aktivitäten im Park ist ein Guide notwendig, ist jedoch auch ratsam. Der Canyon von Torotoro erinnert ein wenig an den Grand Canyon. Senkrechte 200 m hohe Wände, durchzogen von einem kleinen Fluss inklusive Wasserfall. Der gut ausgebaute Wanderweg führt recht nah am Abgrund in den Canyon runter und zu einem kleinen Wasserfall. Danach geht der Weg unten im Canyon entlang weiter, um an einer anderen Stelle über einen leichten, aber ungesicherten Klettersteig wieder die Steilwand hochzuklettern. Obwohl nicht schwierig, sollte man doch besser keine Höhenangst haben. 

Am zweiten Tag kam dann die Höhle... die Herausforderung waren: In engen Löcher nicht stecken zu bleiben, durch sehr enge Gänge kriechen, herum balancieren auf rutschigen Steinen und ein tiefes Loch mit einem wackligen Brett auf das man erst springen muss. Alles völlig ungesichert und in dieser Art in Europa auch völlig undenkbar...es könnte ja was passieren... Nach 2,5h ist man dann wieder an der Oberfläche. Diese Höhle wird in unsere Top Ten Erlebnisliste aufgenommen !

Uns alle hat die Höhle gefordert, aber auch sehr viel Spaß gemacht. Leider haben Honza und Martina ein wenig Zeitdruck. Ich wäre gerne noch ein bisschen geblieben. Das ganze Gebiet ist sehr entspannt und nicht überlaufen. Honzas Vater kommt aber zu Besuch und wir wollen noch die Caretera de la Muerte miteinander fahren. 

Auch Sarah und Charlie haben einen engen Zeitplan und wollen bis Ende August in Kolumbien sein.
In La Paz werden wir leider Adios sagen müssen.