Der einsame Ranger

Eigentlich war der Parque Naconal Francisco P. Moreno nicht auf unserer Liste. Da wir aber noch einige Tage länger mit Martina und Honza verbringen wollten und Richtung Norden grundsätzlich stimmte, gingen wir mit.

200 km entfernt von der nächsten Stadt bzw. Tankstelle und zusätzliche 90 km auf der Schotterpiste, liegt der kaum besuchte aber gut eingerichtete Perito Moreno Nationalpark. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gletscher und der gleichnamigen Stadt oder anderen Peritos...

Ungefähr 800 stolze Besucher pro Jahr besuchen diesen Park. Dies spürte auch die Anhalterin, die mit Honza und Martina auf der Toilette im Van getrampt ist. Gestrandet im Nirgendwo! Andere Autos für die Weiterfahrt Fehlanzeige.
Zwei Tage musste Sie auf eines der insgesamt 4 zu dieser Zeit im Park befindlichen Autos warten, bevor sie eine Mitfahrgelegenheit zur Hauptstrasse ergattern konnte.

El Chalten hat diese Anzahl von Besucher anscheinend an einem guten Tag. Genügend Busse für Tagesreisende haben wir zumindest dort gesehen. Uns waren die fehlenden Touristen gerade recht. Endlich weg vom Touristenpfad, verbrachten wir einige faulen Tage am See, durchsetzt mit Slackline, Poi Übungen und einigen Wanderungen.

Die Landschaft besteht aus Prärie mit grasenden Guanacos, Seen, kleinen Wäldern und Büschen. Alle hofften einen Puma zu erspähen, der findet in der Landschaft aber perfekt Deckung und ist eher nachtaktiv. Immerhin waren ein paar Spuren zu sehen.

Lieber Parkranger: Am Lago Burmeister gab es Spuren. Wir haben die Meldung leider vergessen...sorry.

Am Ende eines Trails, durch sehr wehrhafte Dornenbüsche hindurch, wartete am Lago Belgrano das traumhaft eingerichtete Refugium im typischen Stil der damaligen Viehhirten Unterkünfte. Das wäre super für eine Übernachtungen gewesen, doch leider hatten wir nichts dabei außer ein paar Eier um Ostern zu feiern.

Wer hätte das auch in dieser Wildnis erwartet? Ein Ofen, trockene Holzvorräte, Kochgeschirr und sogar Essens Vorräte. Zugegeben das in Augsburg Vakuum verpackte Chicken Cutney von 2008 ist nur was für echte Notfälle.

Lerneinheit über Argentinische Parkranger:

Diese müssen mindestens 2 Jahre, maximal 6 Jahre in diesem Nationalpark arbeiten. Nach diesem Zeitraum können sie zwischen 3 von 46 anderen Nationalparks wählen. Kost und Unterkunft ist frei. So wird gewährleistet, dass auch die weniger beliebten Nationalparks ihren Parkranger bekommen.

In den weniger beliebten Nationalparks gibt es keine Obergrenze, in den beliebten Nationalparks ist die Obergrenze geringer. In Perito Moreno sahen die Ranger aber sehr zufrieden mit ihrer Wahl aus.
Nur etwa alle 4 Wochen, im Winter alle 3 Monate, fahren sie mit einer langen Einkaufsliste ins ca. 200 km entferntes Gobernador Gregores und kommen dann zusätzlich mit 300 L Sprit zurück.
Eine Tankstelle gibt es sonst nirgends.