45Laerdalen

Lang war es geplant – oder auch nicht – und letztlich ist die Zeit gekommen. Wir treffen Iri, Chris und Carmen in Bergen. So einen Familienurlaub hat es noch nie gegeben und ehrlich gesagt sind wir uns nicht ganz schlüssig, ob es auch wirklich gut geht. Die Interessen sind recht unterschiedlich, der Reisestil auch und der Komfortlevel nicht unbedingt kompatibel. Alle geben sich Mühe, wir haben uns ja lieb :)

Es war wohl nicht ganz hilfreich, Iri und Chris zu bitten nichts zu buchen. Bei den ganzen Anforderungen an eine Unterkunft ist es jetzt wirklich schwer etwas zu finden. Für einen kurzen Familienurlaub, wäre es wirklich stressfreier gewesen, sorry.

Ich hole Carmen in Bergen vom Flughafen ab. Sie freut sich riesig auf uns, speziell darauf Jake kennenzulernen. Von Bergen hat sie ganz viel Tolles gehört und ist voller Vorfreude. Die erste Unterkunft in Bergen – in Arna, ist ein wirklich nettes Haus von irgendjemanden. Die Wauzis dürfen mit rein und wir fühlen uns wirklich wohl. Das sollte leider das letzte Mal bleiben, dass die Hunde irgendwo willkommen sind…

Am nächsten Tag buchen Carmen und ich eine der bekanntesten Fjord touren auf dem König der Fjorde: dem Songnefjord. Per Bus wurden wir bis Vik gefahren, mit ein paar kleinen Stopps an zwei Kirchen und einer kleinen Stadtführung. Eigentlich ganz nett, aber eher wenig spektakulär. Dann wurden wir auf die normale Fähre geladen und im Eiltempo wieder zurück nach Bergen verfrachtet. Ja, durch den gleichen Songnefjord...

Das Wetter, was so toll angefangen hatte, kippte gegen Nachmittag und wir saßen bei Wind und Kälte draußen auf der Fähre. Der versprochene, imposante Fjord ließ auf sich warten. Letztendlich war es nur eine Bootsfahrt auf einem sehr breiten Fjord, weit weg von den Ufern und wir fühlten uns etwas veräppelt. Hätten wir es aber nicht gemacht, hätten wir bestimmt das Gefühl gehabt irgendwas zu verpassen.

Am nächsten Tag stand eine Bergen Stadtrundtour auf dem Programm. Diesmal auch mit Micha. Wir bummelten ein wenig, schlendern durch den Fischmarkt und lassen das ganze bei einer Lobsterchowder und Fish & Chips ausklingen. Carmen hat uns eingeladen. So sollte es den ganzen Urlaub gehen. Widerspruch zwecklos! Danke nochmals an dieser Stelle!

Am dritten Tag trafen auch Chris und Iri ein. Die zwei wollen ganz viel Natur erleben. Leider will Iri – und auch Carmen – nur nicht so gerne allzu weit laufen. Auch unsere Kommentare mit den vielen Zecken hätten wir besser gespart, den Carmen möchte die asphaltieren Straßen nun nicht mehr verlassen.

Nach einer langen Entscheidungsfindung wartete der erste Hike bei Voss auf uns. Mehr aus Versehen verließen wir die asphaltierte Straße. 

Der Weg führte 3 h den Berg hoch, vorbei an drei imposanten Wasserfällen, durch einen wunderschönen Wald. Entgegen unseren Befürchtungen liefen Iri und Carmen gut mit. Carmen fand sogar Gefallen daran. Das hätte ich zumindest von Carmen nicht erwartet – Respekt!

(Leider mussten wir uns auch drei Tage später noch anhören, wie sehr der Hintern schmerzt…)

Am nächsten Tag in Flam, wollte keiner mehr wirklich laufen. Flam ist eigentlich nur ein Parkplatz an einer Bootsanlegestelle für die Fjord tour und für den Scenic Train. Mehr gibt es hier nicht. Mangels Entscheidungsfreude fand keine dieser Aktivitäten statt…. Stattdessen entschieden wir zu einem Wasserfall zu laufen. Überraschender Weise ging es auch hier recht steil den Berg hoch. Man konnte es fast schon leise fluchen hören. Aber alle sind oben angekommen und konnten die traumhafte Aussicht genießen.

Wir fuhren die Panoramastraße weiter nach Laerdalen, wo wir leider viel Pech mit der Unterkunft hatten. 
Siehe Bewertung von Iri:

Dafür entschädigte uns ein schönes Frühstück im Grünen am nächsten Morgen im Stadtpark neben dem alten Stadtzentrum.

Über eine enge Panoramastraße am Berg entlang, vorbei an einem Wasserfall, unter dem man sogar hindurchgehen konnte, ging es weiter Richtung Songdal. Die Unterkunft war über einer Tankstelle, was ich an sich recht cool und entspannt fand, aber für Carmen glaube ich doch eine große Herausforderung darstellte.
Zumal sie – anders als in der Beschreibung angegeben - das Sofa nehmen musste, im selben Zimmer. Das Zusatzbett war ein extrem hohes Etagenbett ohne Sicherung. Nur was für Leute mit Todessehnsucht.


Dank Schlechtwetter schauten wir uns am nächsten Tag das Gletschermuseum an und später auch den leicht zugänglichen Boyabreen Gletscher.

Leider ging die Zeit recht schnell vorbei. Zum Abschluss verbrachten wir noch zwei Tage im Harpefossen Nationalpark mit einer netten Hütte, wo die Wauzis zumindest auf die Terrasse durften. Eine schöne Wanderung zum Schluss, leider ohne Carmen, die es sich auf der Hütte gemütlich machte, rundete den Besuch ab.

Für uns war es eine schöne Abwechslung Gesellschaft zu haben. Wir hatten uns schon daran gewöhnt und erinnerten uns noch Tage später wehmütig daran, als wir wieder abends alleine in unserem Bus lagen. 

Nochmal ein Dankeschön an alle für gutes Gelingen und insbesondere an Carmen, die uns diesen schönen Urlaub gesponsert hat.